Reisebudget

Was darf es denn kosten?


Wer es mag, kann so übernachten...
Wer es mag, kann so übernachten...

Natürlich spielt auch beim Radwandern das liebe Geld eine Rolle. Ganz ohne wird es nicht gehen, aber wieviel Du tatsächlich ausgeben wirst, hängt weniger von der Reiseform ab als von Deinen Bedürfnissen.  Wenn aber bei Dir nicht alles mindestens vier Sterne haben muss, wirst Du feststellen, dass eine Radreise eine gute Möglichkeit ist, günstig Urlaub zu machen. 

 

Also mach einen Kassensturz und verschafft Dir einmal einen Überblick über Deine finanziellen Möglichkeiten. Das verfügbare Budget verteilt sich im Wesentlichen auf folgende Kostenblöcke:

  • Anreise-/Abreisekosten
  • Übernachtungskosten
  • Verpflegung (Essen, Getränke, Hygiene usw.)
  • Tickets aller Art für unterwegs (Eintritt, Bahn, Bus, Fähre, Taxi, usw.)

Je nachdem, wie Deine Ansprüche in den einzelnen Kostenblöcken sind hast Du mehr oder weniger Gestaltungsspielräume. 

 

Die Kosten für An- und Abreise hängen natürlich von Deiner Verkehrsmittelwahl ab und von der Entfernung, die Du damit zurücklegst. Das ist ein fester Posten, der bereits am Anfang feststeht (wenn Du auch schon die Rückfahrt mit einkalkulierst) und oft so zwischen 50 und 150€ je Fahrt und Person (incl. Fahrradkarten) liegt. Schwieriger abschätzbar sind die Unterwegs-Kosten.

 

Je nachdem, ob Du Dir abends ein günstiges Quartier oder ein Schlosshotel suchst, oder ob Du auf einem Campingplatz oder in der Natur zeltest, können Deine täglichen Kosten  0 € oder auch 200€ betragen. Meist kannst Du Dir den Standard Deines Quartiers aussuchen, aber manchmal ist die Auswahl in bestimmten Regionen nicht allzu groß. Dann musst Du halt mangels Alternativen einmal in den sauren Apfel beißen und in einer Monteurunterkunft nächtigen, oder umgekehrt auch mal etwas tiefer in die Tasche greifen für ein Wellnesshotel. Ich persönlich finde diese Abwechslung ganz reizvoll, heute so, morgen so. 

...so geht's auch
...so geht's auch

Nach meinen Erfahrungen musst du heutzutage zwischen 75€ bis 100€ für ein Doppelzimmer in einem seriösen  Gasthof, einem Bed & Breakfast, einer Pension oder einem Hotel hinblättern, wenn Du ein Bad im Zimmer erwartest und ein Frühstück möchtest. Alles darunter ist tatsächlich vom Standard her mit irgendwelchen Einschränkungen verbunden. Dann ist z.B. oft kein Bad im Zimmer, kein WLan vorhanden  oder die gesamte Einrichtung ist runtergerockt. Wenn es nicht gleich ein Hostel ist. dann hast Du meist nur ein Bett in einem Schlafsaal.  Allerdings darf man auch bei Drei-Sterne-Hotels keine Wunder erwarten (manchmal passieren sie aber doch!). Wenn Du allein reist, kannst Du leider für ein Einzelzimmer kein großes Entgegenkommen erwarten. Eine Halbierung des Doppelzimmerpreises gibt es so gut wie nirgends, die Preisabschläge liegen eher um die 30 %.

  

Wenn du Dir ein Zimmer nimmst, dann wirst Du meist auch essen gehen müssen, denn die wenigsten Zimmer haben eine Kochgelegenheit, geschweige denn Kochutensilien oder Geschirr. Damit kommen dann zwischen ca. 15 - 25 € pro Person jeden Abend hinzu. Grob kalkuliert kostet der Tag in Hotel und Gastronomie ca. 50-75€ für jeden von euch. 

 

...oder auch so
...oder auch so

Wenn Du richtig sparen willst (oder musst) dann nimm Dir lieber ein Zelt mit. Das ist dann tatsächlich eine günstige Alternative. Erstens sind die Gebühren der Campingplätze wesentlich günstiger (außer auf Plätzen, wo es keine separate Zeltwiese gibt und Du die "Parzellen" nutzen musst, die auch die Autoreisenden bekommen). Und zweitens kannst Du dann auch jeden Abend kochen. Obwohl Du dafür natürlich auch Zutaten brauchst,  reduzieren sich die Kosten beim Zelten auf normalen Campingplätzen dann auf  ca. 10-20€ je Abend pro Person. Auf Campingplätzen in Toplagen (z.B. Gardasee) oder mit einem Top-Standard wird es manchmal allerdings empfindlich teuer. Und in der Saison bekommt man dort auch nur schwer einen Platz.

 

Wer sich das alles sparen will, zeltet wild in der freien Natur. Außer dass das in weiten Teilen Europas verboten ist, kann ich dazu nicht viel sagen. Mir liegt es jedenfalls nicht so sehr, morgens mit dem Klappspaten im Gebüsch zu verschwinden...

 

Leider ist der Aufwand für das tägliche Auf- und Abbauen des Zeltes, das Trocknen der Schlafsäcke usw. auch nicht ohne. Und die Stromversorgung verlangt zusätzlichen logistischen Aufwand (Campingstromadapter mitnehmen oder Handy/Navi  in den Waschräumen aufladen. Mag auch nicht jeder... ). Einkalkulieren musst Du auch die Anschaffungskosten für die Campingausrüstung, sofern Du nicht schon geeignetes Material hast.