Begegnungen

Menschen unterwegs

Die Landschaft, die Natur ist das Eine wichtige Element auf einer Radreise. Aber hinzu kommt -vielleicht nicht unbedingt auf der Hand liegend- auch eine ganz wunderbare Art der Begegnung mit den Menschen entlang Deiner Route. Ich habe bislang immer sehr viel Wohlwollen, Hilfsbereitschaft und Aufgeschlossenheit der Einheimischen erlebt. Und das, obwohl ich überwiegend im eher "unterkühlten" Mitteleuropa unterwegs bin. Selbst in der Schweiz, deren Bewohner zuweilen als sehr zurückhaltend charakterisiert werden können, ergaben sich zahlreiche nette Gespräche. Andererseits: Wenn Du kein Interesse an Kontakten hat, musst du auch nicht! Allerdings wäre es dann schön, wenn Du versuchst, dich freundlich aus der Affäre zu ziehen. Das gebietet meiner Meinung nach nicht nur die Höflichkeit. Denn das Image der Radreisenden sollte im Interesse aller, die nach Dir kommen, keinen Schaden nehmen.

 

Kleine Begegnungen ergeben sich wie von allein auf einer Radreise, wenn man z.B.  gefragt wird ob man helfen könne, weil man desorientiert an einer Kreuzung steht. Aber auch mit anderen Radreisenden, mit denen sich auf der Strecke oder abends im Quartier nette und hilfreiche Unterhaltungen ergeben. Über gemeinsame Ziele oder den Weg, den die einen hinter sich, die anderen vor sich haben. Über die Räder, Herkunft, Motive, einfach alles, worauf man sich selber einlässt. Aber auch andere Reisende ohne Fahrrad sind in der Regel sehr interessiert und suchen das Gespräch. Oft gesellen sich auch die Wirte oder das Personal der Übernachtungsquartiere am Feierabend zu den Radreisenden und man erfährt so einiges über das Leben vor Ort. 

 

Unterwegs ergibt sich regelmäßig auch die Gelegenheit, lokalen Festlichkeiten zu beobachten. Außer den großen christlichen Festen wie Pfingsten oder Himmelfahrt, auf die man sich bei der Routenplanung immer einstellen sollte, hat so gut wie jeder Ort in Mitteleuropa sein eigenes, ganz spezielles Fest.  Hinzu kommen diverse andere Mittelalter- und Musikfeste. Meist platzt der unwissende Radreise mitten hinein ins pralle Leben, in eine abgesperrte Altstadt und überfüllte Gasthöfe. Das ist dann immer ein besonderes Highlight, wenn man sich unter die Leute zu mischen und mitzufeiern. Auf diese Weise habe ich zum Beispiel "aus Versehen" die "Landshuter Hochzeit" miterlebt (ein nicht ganz so kleines Event). Und wenn es gut läuft, lernt man auch hier Leute kennen