Hier geht es um Beschaffenheit - Topografie - angepasste Fahrweise - Orientierung - Baustellen - Umleitung - Pfützen -Schlamm - Sand - Schotter/Kies - Spurrillen - Schienen - Treppen - Drängelgitter - Fahrverbote - Schmierfilm - Schlaglöcher - Fahrbahnrisse
Die Beschaffenheit deiner Wege hat ja schon bei der Streckenplanung eine Rolle gespielt, als es darum ging, Strecken entweder mit glattem Belag oder eher naturbelassen zu suchen. Oft lässt sich die Fahrbarkeit eines Weges aber erst vor Ort feststellen. Dann wirst Du mit der harten Realität konfrontiert. Jetzt hast Du den Belag direkt vor Dir, den Asphalt in all seiner Grobporigkeit und voller Schlaglöcher, das buckelige Kopfsteinpflaster oder den idyllischen Waldweg in seiner sandigen Tiefe. Es drohen mehrere Kilometer auf einem Rüttelsieb inklusive Sturzgefahr.
Das kann eine ganz schöne Belastung werden und dein Vorankommen zeitlich negativ beeinflussen. Mal abgesehen davon, dass auch die Pannenwahrscheinlichkeit mit sinkender Qualität steigt. Wenn Du also nicht gerade mit dem Mountainbike unterwegs bist und Dich auf die unerwartete Herausforderung freust, musst Du eine Eintscheidung treffen. Ein kurzer Blick auf die Radkarte oder die Fahrradapp und eine neue Route ist gefunden. Das ist dann aber unter Umständen immer die Hauptstraße entlang oder mitten durchs Industriegebiet. Und manchmal führt an der vor Dir liegenden Piste im wahrsten Sinne des Wortes kein Weg vorbei. Was also tun?
Eine schlechte Wegstrecke hat handfeste Nachteile. Du kannst nämlich kaum einen Blick vom Boden wenden. Statt der -vielleicht- schönen Landschaft um Dich herum siehst Du nur die nächsten paar Meter Weg vor Dir und bemühst Dich, einen Sturz zu vermeiden. Und ein Schaden am Rad muss ja auch nicht sein. Weil der Lenker auf unebenem Untergrund fest im Griff bleiben muss, geht eine schlechte Wegstrecke auf die Arme, Schultern und Hände. Ganz zu schweigen von Deinem Steissbein, das die ständigen "Tritte" von unten abfedern muss. Abgesehen davon kommst Du auch nicht richtig voran. Es gibt also durchaus gute Gründe, auf solch einen Streckenabschnitt zu verzichten. Allerdings ist das Ganze - wie sollte es anders sein - auch eine sehr individuelle und situative Entscheidung. Da spielt dann auch das Wetter mit hinein, die Uhrzeit, die Stimmung im Team, gesundheitliche Belastungen usw.
Aber das ist ja das Schöne an dieser Art zu reisen, nichts ist vorhersehbar und man muss sich auch mal Herausfordeungen stellen. Hinterher hat man jedenfalls immr gute Fotos...
Du hast sicher verstanden, es gibt hier keinen pauschalen Tipp. Aber ich kann Dir ein paar zusätzliche, allgemeine Kriterien nenne, die Dir bei Deiner Entscheidung helfen könnten.
Ein gutes Zeichen sind einheimische Alltagsradler, die entgegenkommen oder überholen. Im Zeifel einfach mal nach dem Weg fragen.
Wenn es einfach nicht mehr weiter geht, musst Du wohl oder übel auch mal umdrehen. Ich hatte im Schwarzwald mal so einen Fall, wo ich auf einem als Wanderweg ausgeschilderten Weg an einem Bach hinunter ins Tal im Dickicht nicht mehr weiterkam und wieder auf den Berg zurück schieben musste. Stattdessen bin ich die Hauptstraße hinunter ins Tal gefahren, die überraschend leer war. Eine der schönsten Abfahrten, die ich hatte, ich konnte das Rad einfach laufen lassen.