Material

Was muss mit?


Ausrüstung scheint ein Lieblingsthema der Reiseradlerszene zu sein. Die Meinungen, was man denn nun wirklich unbedingt braucht, worunter es gar nicht geht, und was ein überflüssiges High-End-Gadget ist, gehen dabei naturgemäß weit auseinander. Jeder hat da seine eigene Wahrheit. Mit zunehmender Radreiseerfahrung wächst um einen herum ein ganz persönliches Erfahrungspaket, das auch mit noch so viel Überredungskunst nicht mehr aufzuschnüren ist. 

 

Ich persönlich glaube, dass man auch mit einfachen Mitteln viel Freude haben kann. Es ist eher eine Frage der finanziellen Möglichkeiten, der Prioritäten und manchmal auch der Prinzipien, welche Ausrüstung man mitnehmen kann oder will. Ein "muss" gibt es deshalb auch nicht.

 

Ich selber habe mit bescheidener Ausrüstung begonnen, weil ich eben damals kein Geld für mehr hatte. Natürlich musste ich dafür auch die Nachteile in Kauf nehmen, eine schlechte Qualität z.B. oder ein höheres Gewicht. Aber man lernt dadurch, zu improvisieren, was manchmal auch sehr hilfreich sein kann.

 

Wenn Du also am Anfang deiner "Karriere" stehst, geh es einfach entspannt an und lass es auf Dich zukommen. Guck, was Du schon hast, was Du Dir vielleicht leihen kannst und wieviel Du bereit bist, für bestimmte Dinge auszugeben. 


Das Fahrrad

Ein gepacktes Rad vor einer Schloßanlage
Das Reiserad wartet...

Leihen

Ein Fahrrad ist natürlich die Voraussetzung für eine Radreise. Das muss aber nicht heißen, das Du auch selber eines besitzen musst. Schließlich kannnst Du Dir ja auch eines leihen, bei Freunden oder auch bei einem kommerziellen Anbieter. Das kann unter bestimmten Umständen eine Option sein, z.B. wenn Du (noch) kein eigenes Rad hast und Dir für den ersten Versuch einer Radreise keines anschaffen willst. Oder wenn dein Reiseziel für den Transport des eigenen Rades zu entlegen ist. Und wenn Du eine Reise bei einem der zahlreichen Anbieter von vorgeplanten und vorgebuchten Radreisen buchst, brauchst Du auch kein eigenes Fahrrad.

 

Allerdings hat das Leihen so seine Nachteile, über die Du Dir im Klaren sein solltest. Mal unabhängig davon, dass es mit der Freundschaft schnell vorbei sein kann, wenn das geliebte 1500€-Tourenrad Deiner Freundin/Deines Freundes mit Lackkratzern, Dellen in der Felge und einer ausgelutschten Schaltung zurückgegeben wird. Nein, es ist eben auch etwas anderes, mit fremden Eigentum unterwegs zu sein. Denn das Rad ist ein "enger Vertrauter" auf der Reise, zu dem sich mit der Zeit ein persönliches Verhältniss entwickelt. Im Guten wie im Schlechten. Es klingt abgedroschen, aber für mich passt am besten der Vergleich mit dem Cowboy, der ebenfalls den ganzen Tag auf dem Sattel seines Pferdes verbringt. Hinzu kommt, dass ein Rad auch an die Körpergröße, das Gewicht und die Fahrweise des "Reiters" angepasst sein sollte. Das gelingt mit den geliehenen Rädern meist nur unzureichend. Am Ende bist Du dann mit zu kleinem Rahmen, zu kleinen Felgen, einem Rennradlenker oder einer 3-Gang-Schaltung unterwegs und hast keinen echten Fahrspaß. 

 

 

Dein altes Rad

Ich würde deshalb empfehlen, wenn möglich das eigene Rad mitzunehmen, vorausgesetzt, es ist keine komplette Gurke und Du bist schon mit ihm vertraut. Denn auch ich musste die Erfahrung machen, dass es keine besonders schlaue Idee ist, mit einem gerade frisch erworbenen Fahrrad auf große Tour zu gehen, dass seine Alltagstauglichkeit noch nicht unter Beweis gestellt hat. Auch das beste Rad hat noch Anfangszipperlein, die Du nicht alle auf der Radreise kurieren möchtest. Das andere Exrem ist ein runtergerocktes oder überaltertes Fahrrad. So etwas kann man nur Jemandem empfehlen, der Spaß am Schrauben hat und sein Hobby auch gern an allen möglichen und unmöglichen Orten ausleben möchte. Ich habe es einmal probiert und hatte wenig Freude, im Regen zum 4-ten Mal den Schlauch zu flicken oder gebrochene Speichen zu ersetzen. Meine Mitreisenden übrigens auch nicht.

 

Schau Dir also mal Dein Fahrrad an. Irgendwelche Verschleißspuren erkennbar? Ist der Gepäckträcker stabil genug für zwei schwere Packtaschen? Ist der Rahmen noch passabel und weist vor allem keine Bruchspuren auf? Sind die Mäntel nicht spröde und rissig? Hat es gute Bremsen und sind die Bremszüge und die Schaltzüge noch o.k.? Ist der Lenker für Touren geeignet und stabil? Ist es an deinen Körper ergonomisch anpassbar, insbesondere was die Rahmenhöhe angeht? Hat die Schaltung ausreichend Gänge auch für bergiges Gelände?

 

Wenn Du der Meinung bist, im Grundsatz tut es das alte Rad noch, dann bring es in die Werkstatt und lass es trotzdem durchchecken!  Die Mängel, die dann noch gefunden werden, kannst Du zusammen mit den Optimierungen oder technischen Verbesserungen, die Du vielleicht ja ohnehin vornehmen lassen wolltest, beheben lassen. Denn ohne jetzt über technische Details fachsimpeln zu wollen, möchte ich Dir nahelegen, über einige wenige Ausstattungsdetails deines Rades nachzudenken, weil sie nach meiner Erfahrung auf längeren Radtouren von Vorteil sein können:

  • Da wäre als erstes die Scheibenbremse. Sie bringt gerade auf nassen Straßen ein erhebliches besseres Bremsverhalten. Das sollte man nicht verachten, denn ein beladenes Rad ist träge und schiebt beachtlich, gerade bergab. Aber Vorsicht, die Räder können sogar blockieren!
  • Dann wären da die pannensicheren Mäntel. Ich habe kein einziges mal mehr den Reifen flicken müssen, seit ich solche Mäntel habe. Und das bei mehreren tausend gefahrenen Kilometern. Na, ist das nix?
  • Einen Nabendynamo wirst Du ebenfalls bei Regen schätzen lernen. Denn dann, wenn Du gut beleuchtet sein müsstest, versagen die normalen Dynamos gerne. Und da der keinen zusätzlichen Kraftaufwand verlang, eignet er sich auch für Dauerlichtfahrten, um grundsätzlich besser gesehen zu werden.
  • Ein moderne Beleuchtungsanlage mit Standlichtfunktion, mindestens für hinten, solltest Du Dir aus diesem Grund auch überlegen anzuschaffen. Die Lichtausbeute neuerer Lampen liegt enorm über der alter Systeme. Damit wirst Du gleichberechtigt wahrgenommen und siehst tatsächlich im Dunklen sehr viel besser und weiter. Und wenn Du stehst sorgt das Standlicht für mehr Sicherheit.
  • Auch wenn es eher nach Komfortausstattung klingt, solltest Du über einen geeigneten Lenker mit ergonomischen Handgriffen nachdenken, der eine gute Sitzhaltung und auch mal ein andere Griffposition erlaubt. Denn eingeschlafene Hände kommen mindestens so oft vor, wie ein wunder Hintern. Und an einen Sattel gewöhnt man sich nach ein paar Tagen, an einen schlechten Lenker nicht. Und der Lenker bestimmt schließlich auch deine Sitzhaltung, ein Rennradlenker z.B. zwingt dich in eine vorgebeugte Position und lenkt deinen Blick vor allem auf die Straße statt in die Landschaft.
  • Über den letzten Tipp werden sicher einige schmunzeln... ein -vibrationsfreier- Rückspiegel hat sich als sehr nützlich erwiesen. Wer sich einmal bei voller Fahrt auf schwer beladenem Rad umgedreht hat, wird wissen warum.  Mit dem Geradeauslauf ist es dann nämlich vorbei und das Rad schaukelt sich schnell gefährlich auf bis hin zum Sturz. Mit einem kleinen Rückspiegel hat man die Straße hinter sich im Blick, die herannahenden Autos und den Fahrradpartner, der da auch irgendwo sein muss...

 


Ein neues Rad

 

Wenn Du alle nötigen Ausbesserungen addierst, dann kann es sich natürlich auch schon lohnen, ein neues Fahrrad anzuschaffen. Das muss kein teures Rad sein, einer Freundin leistet z.B. ein 500 € -Rad seit Jahren auf Radreisen gute Dienste. Natürlich musst Du dann auf einige nette Komponenten  verzichten und auch ein bißchen mehr Gewicht in kauf nehmen. Aber eine solide Grundausstattung ist in dem Preissegment machbar. Nach oben hin gibt es natürlich keine Grenzen, ich würde mir nur überlegen, ob mir - mal abgesehen von der Unberechenbarkeit eines nicht eingefahrenen Rades - ein neues, teures Superrad dann nicht doch zu schade wäre für eine Radreise. Denn das Rad wird leiden. Es wird jede Menge Lackkratzer bekommen, Dellen und vor Dreck strotzen. Und nicht nur deshalb wirst auch Du leiden, denn hinzu kommt die Sorge, ob das Turborad -nicht nur in schlechten Gegenden- noch dort stehen wird, wo Du es hoffentlich gut angeschlossen hast. Understatement ist somit auf Radreise n eher angebracht als protzen.

 

Achte also statt auf Status lieber auf Ergonomie. Das sind die Rahmenhöhe, die Rahmenart, die Felgengröße, Sattel, Lenker und Pedale. Hierzu kann ich Dir per Ferndiagnose keine echten Empfehlungen geben, auch wenn es im Netz jede Menge Tipps dazu gibt. Es hängt von deiner Physiognomie und deinen persönlichen Vorlieben ab. Ich halte es daher für unabdingbar, sich bei einem Fachhändler beraten zu lassen und auszuprobieren. Sag dort, was Du vorhast und was Du Dir leisten kannst, setzt Dich auf die Räder und lass Dir bei der richtigen Einstellung auf Deine Maße helfen. Selbst bei kleinen Läden kann man günstige Einsteigermodelle bekommen und Probefahrten machen. Also kein Grund, in den Baumarkt zu gehen.

 


Taschen und Träger

Ein Hinterrad mit zwei Taschen und diversen dazwischen befestigten Gegenständen
Klassische Zwei-Taschen-Kombi inklusive "Verspannungen"

Wichtige Kriterien für die Auswahl der Ausrüstung sind natürlich Volumen und Gewicht. Volumen ist dabei das limitierende Element. Denn was nicht reinpasst, kann nicht mit. Daher sollte die Wahl der Taschen am Anfang Deiner Überlegungen stehen

 

Art und der Anzahl Deiner Taschen bestimmen das Volumen Deines Gepäcks. Genügsame Naturen arrangieren sich mit zwei Taschen und verzichten auf alles, was nicht überlebensnotwendig ist. Und das kann für eine zweiwöchige Tour doch so einiges sein. Oftmals sind diese beiden Taschen daher bis zum bersten voll gestoppft und obendrauf oder dazwischen ist noch irgendwelches in Plastiktüten gewickeltes Zusatzgepäck geschnallt. Sieht meist verwegen und wild aus, echte outdor-credibility ist garantiert. Und trotzdem fehlt das ein oder andere Teil, das einem die Zeit vielleicht noch ein bißchen angenehmer macht, ein dicker Pullover z.B. oder ein zweites Paar Schuhe. Und weil ja alles auf kleinstem Raum zusammengepresst wird, ergibt sich aus der hohen Dichte und dem irgendwo am Rad verschnallten Krempel trotz des kleineren Volumens ein beachtlich großes Gewicht.

 

Ich persönlich ziehe es vor, das Gepäck gleichmäßig auf dem Rad zu verteilen und habe deshalb lieber vier mittelschwere Taschen dabei als zwei Betonklötze auf der Hinterradfelge und überall verzurrtes Zeug, was nicht mal wassergeschützt ist. In diesem Fall ist das Gewicht besser verteilt und das Volumen ist so ausreichend, das Du Deine Taschen nicht randvoll packen musst. 

 

Hier haben sich in den letzten Jahrzehnten die in der Regel wasserdichten Gepäcktaschen aus Planen durchgesetzt. Diese bestehen meist aus nur einem großen Innenraum (mittlerweile gibt es aber auch in der höheren Preisklasse Taschen mit Innentaschen oder sogar Aufsatztaschen außen). Es gibt sie meist in zwei Größen, neben der Standardgröße für die Hinterradfelgen auch etwas kleinere Modelle für vorne. Wenn Du Dir nur zwei Taschen zulegen möchtest, rate ich Dir, zwei Taschen des größenren Typs zu wählen, sonst wird es echt knapp mit dem Platz. Wenn Du Dich mit vier Taschen ausstattest, kanst Du sie ruhig 2/2 erwerben. Beide Fahrradtaschentypen bekommst Du neben dem Fahrrad- und Outdoorhandel auch in Kaufhäusern.

 

Die Taschen müssen einzeln erworben werden und können auf jede Seite des Rades angepasst werden. Es gibt auch Modelle, die unten angeschrägt sind. Das ist zwar praktisch, wenn Du große Füße hast, weil Du dann nicht so oft gegen die Tasche stößt beim pedalieren. Aber Du musst natürlich dann darauf achten, eine linke und eine rechte Tasche zu erwerben.

 

Wer seinem Hintterrad und dem Gepäckträger vertraut, der kann auch nochmit Hilfe von Spanngurten eine wasserdichte Packrolle (gibts im Outdoorhandel, bei Campingausstattern oder im Wassersportbedarf) zwischen die beiden Einzeltaschen klemmen. Da lässt sich z.B. gut das Zelt unterbringen. Die früher weitverbreiteten drei-Taschen-Kombinationen mit Obertasche über dem Gepäckträger sind hingegen so gut wie verschwunden.

 

Schau Dir aber vorher auch nochmal deine Gepäckträger an.

 

Die meisten Hinterradträger haben nämlich eine zulässige Zuladung von meist um die 25 Kilo. So viel will man zwar eh nicht mitnehmen, aber mit Campingausrüstung, Werkzeug und 4 aufgeschnallten Litern Wasser kommt man schon mal in den Grenzbereich manch eines Trägers. Dann schwingt er unter Umständen wenig vertrauenserweckend spürbar hin und her. Ein Trägerbruch oder zumindest ein verbogener Träger ist auch schon mal drin. Da braucht es einiges an Draht und Kabelbindern, um das wieder hin zu kriegen. Ich habe nach solchen Erlebnissen einen Träger der Teil des Rahmens ist. Das ist zwar schwerer, aber schön stabil :)

 

Die Lowrider-Gepäckträger für das Vorderrad haben meist eine Zuladung von nur 15 Kilo. Sie sind daher der Platz für die kleineren Taschentypen. Lowrider heißt es deshalb, weil die Taschen wegen des Fahrkomforts möglichst tief, im Bereich der Achse hängen sollen. Es ist aber auch möglich, dort große Taschen anzubringen, wenn nötig.

 

Nicht besonders sexy, aber unglaublich praktisch ist eine Lenkertasche. Wenn Du ein Sytsem wählst, bei dem sich die Tasche durch Knopfdruck lösen lässt, dann kannst Du alles, was Du beim Verlassen des Rades dabei haben willst oder musst problemlos einfach mitnehmen. Die Lenkertasche ist der Platz für Brieftasche, Papiere, Tickets,  Handy, und Fotoapparat. Ich habe sogar meine Spiegelreflexkamera dort untergebracht.

 

Es gibt auch noch Rahmentaschen und Satteltaschen. Braucht man beides nicht wirklich, da sie eher für Kleinteiliges gedacht sind. Aber wer sein Werkzeug immer griffbereit haben will, der kann das ja dort unterbringen. 

 


Das Gepäck

so schön ordenlich ist es nur am Anfang
so schön ordenlich ist es nur am Anfang

Das Gesamtgewicht des Rades wird weniger durch die Anzahl der Taschen, sondern eher durch die Kunst, richtig zu packen und Deine Bereitschaft limitiert, Dinge durch die Gegend zu fahren, von denen du unter Umständen die Hälfte gar nicht brauchen wirst.  Denn oft treten nicht die Ereignisse ein, auf die Du dich akribisch vorbereitet hast, sondern die anderen Ereignisse, an die Du nicht im Traum gedacht hast oder für die Du mangels Wahrscheinlichkeit jede Vorsorge hast sausen lassen. Es ist natürlich schlicht unmöglich, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten, zumindest nicht, wenn man keinen Begleitwagen dabei hat. Aber im entscheidenden Moment wichtige Dinge nicht dabei zu haben, nur weil man Gewicht sparen wollte, ist auch keine Lösung. Ich sage nur Verbandszeug oder Regensachen. Also musst Du eine Risikoabschätzung vornehmen, Dich gut informieren und abwägen. Und vielleicht mal das ein oder andere Kilo zu viel mitnehmen.

 

 Du kannst natürlich durch optimierte Materialien noch ein bisschen Gewicht und Volumen einsparen, z.B. durch Funktionskleidung, die auch den Nebeneffekt hat, schnell zu trocknen. Oder Du setzt auf Zwiebeltechnik beim anziehen oder auf häufiges Waschen unterwegs...

 

Wenn Du Dir zu den folgenden Ausrüstungsgegenständen eine Meinung bildest, ob und in welcher Art sie Dich begleiten sollten, kann nicht verkehrt sein. Ich habe sie mal zweckbezogen  gebündelt:

 

Fahrradausrüstung 

  • Fahrradrahmen
  • Bereifung
  • Bremsen
  • Gepäckträger
  • Radtaschen
  • Lenkertasche
  • Beleuchtung
  • Navigation
  • Zusatzgepäck
  • Spanngurte

 

 

Sportausrüstung 

  • Sportkleidung
  • Sportschuhe
  • Radhandschuhe
  • Schutzbrillen
  • Kopfbedeckung
  • Sicherheitskleidung
  • Regenjacke
  • Regenhose
  • Regenstulpen(Schuhüberzug)
  • Sportunterwäsche
  • Sportsocken

 


Nach der Etappe 

  • Freizeitkleidung
  • Abendgarderobe
  • normale Schuhe
  • Kulturbeutel
  • Körperpflegemittel
  • Handtücher
  • Föhn
  • Unterhaltungselektronik
  • Medien und Bücher

Support 

  • Handy mit Ladegerät
  • Powerbank
  • USB-Kabel
  • In-Ear-Kopfhörer
  • Picknickdecke
  • Adapter (im Ausland)
  • Lampe (manuell ladbar)
  • Lesebrille

 

 


Reiseapotheke 

  • Sonnencreme
  • Mücken-/Zeckenschutz
  • Schmerzgel
  • Wundheilungssalbe
  • Desinfektionsmittel
  • Pflaster
  • Verbandsmaterial
  • Blasenpflaster
  • Salbe gegen Stiche und Sonnenbrand

 

Werkzeug 

  • Werkzeugtool
  • Imbusschlüssel
  • Schraubenzieher 
  • Schraubenschlüssel
  • Zange
  • Gewebeklebeband
  • Blumenbindedraht
  • Kabelbinder
  • Kettennieter
  • Ersatzspeichen (inkl. Nippel)
  • Messer
  • Flickzeug
  • Schaltzug/Bremszug 

bei Campingreisen: 

  • Zelt mit Vorzelt /für Taschen!)
  • Isomatten-selbstaufblasend
  • Schlafsäcke (mögl. leicht und gut isoliert)
  • Unterlegplane für's Zelt
  • Picknikdecke
  • ggf. leichte(!) Falthocker (z.B. Dreibein)
  • Campingstromadapterkabel (z.B. für Ladegeräte)
  • Campinglicht für's Zelt 
  • Stirnlampe (LED)
  • Reisewasserkocher (ggf. elektro)
  • Campinggeschirr/-besteck
  • Campingkocher (Sturmkocher)
  • Töpfe und Wasserkessel (für Kocher)

Zu jedem dieser Punkte gibt es einiges zu sagen. Das soll allerdings an anderer Stelle passieren. 


Packen und Ordnung halten

Wenn klar ist, was alles mit soll, muss das ganze Zeug möglichst ausgewogen zwischen der linken und der rechten Seite des Rades auf die Taschen verteilt werden. Und das nicht nur, weil es auf Dauer anstrengend und nervenaufreibend ist, während der Fahrt mit eigener Kraft auszugleichen, wenn das Rad zu einer Seite zieht, sondern auch, weil das richtige Austarieren des Gewichts auch ein wichtiger Sicherheitsaspekt ist. Denn das Rad zieht insbesondere beim Bremsen zur Seite, und in Gefahrensituationen sollte man sich auf andere Dinge konzentrieren können.


Du solltest aber auch bedenken, dass dein Hauptgewicht auf den hinteren Rad liegt, weil nun mal Du dort sitzt. Je nachdem, was Du auf die Waage bringst, kann das für die Hinterradfelge eine ganz schöne Belastung sein. So oder so sind es oft mindestens 50 Kilo mehr, was die Hinterradfelge im Vergleich zum Vorderrad abfedern muss, über Bordsteine und Feldwege viele, viele Kilometer hinweg. Deshalb solltest Du Dir überlegen, was Du ihr zumutest. Es fühlt sich zwar zunächst etwas fremd an, wenn mehr Last auf dem Vorderrad liegt, aber Du gewöhnst Dich dran, ganz bestimmt.

 

Wenn alles seinen Platz hat, ist die hohe Kunst, nach jeder Übernachtung wieder alles genau so auf das Rad zu bekommen, wie am Anfang. Meist wird nämlich am Abend alles Mögliche im Zimmer  oder Zelt ausgebreitet, sei es, um Sachen zu trocknen, zu waschen oder auch einfach nur, um an die Sachen zu kommen, die ganz unten in den Taschen liegen. Und als wäre es ein Naturgesetz wollen die Dinge am nächsten Morgen partout nicht wieder zusammenfinden. Oft fährt man dann seine nächste Etappe mit Schlagseite, und wenn man unterwegs mal etwas sucht, ist es mit Sicherheit nicht in der ersten, sondern in der letzten Tasche in die man schaut...

 

Damit morgens beim Taschen packen alles wieder dorthin wandert, wo es hingehört, kannst Du die folgende Grafik nutzen. Druck sie Dir aus und trage einfach ein, was Du wo und wie viele Male plaziert hast. Dann in eine Klarsichthülle stecken, damit das Ganze schön trocken bleibt, und als Gedächtnisstütze nutzen. Natürlich stellt die Grafik die Maximalausstattung mit Taschen dar, die auf einem Rad angebracht werden können. Du musst natürlich nicht alle Optionen nutzen... ;)

 

 

Zum Schluss noch ein Vorschlag, wie Du verhindern kannst, dass zwar alles in der richtigen Tasche ist, dort aber das totale Chaos herrscht, weil alle möglichen Kleidungsstücke und sonstige Kleinteile wild hin und her fliegen.  Die guten, wasserdichten Taschen haben nämlich oft keine innere Unterteilung. 

Untertaschen kurz vor dem Einladen
Untertaschen kurz vor dem Einladen

Manchen macht das nichts aus, wieder andere sind von Natur aus so ordentlich, dass sie alles fein zusammenlegen. Sobald allerdings irgendetwas unterwegs aus der Tasche geholt werden muss, ist es mit der Ordnung allerdings vorbei.

 

Deshalb verstauen ich und die meisten meiner Mitreisenden mittlerweile die Sachen in Stofftaschen, die als innere Unterteilung dienen. Das sind einfach die Beutel, die man in jedem Supermarkt an der Kasse bekommt. Die sind atmungsaktiv und haben die richtige Größe für eigene kleine Themenbereiche, z.B. Sport-Shirts, Radhosen/kurz-lang, Unterhosen-Socken/sauber oder Unterhosen-Socken/dreckig. Und sie haben meist einen Aufdruck, an denen man sie unterscheiden kann. Das ist gut, weil sich diese Jutebeutel ansonsten zu verwechseln ähnlich sehen.

Wrapped-Shirts
Wrapped-Shirts

Kleidungsstücke wie T-Shirts, Pullover, Hosen und Jacken werden in den Beuteln bei mir "gerollt" und nicht gefaltet und schon gar nicht gestopft. Das Rollen hat nämlich den Vorteil, dass die Sachen dadurch nicht so stark knittern und trotzdem platzsparend gelagert werden können. 

 

Das Knittern ist dennoch leider eine nicht vollständig zu vermeidende Nebenwirkung der Packtaschen, und manchmal sind die Sachen dann zu bestimmten Anlässen nicht mehr "gesellschaftsfähig". Deshalb achte ich mittlerweile darauf, keine besonders empfindlichen Materialien mehr mitzunehmen.  

Technikbox
Technikbox

Für kleinere, feste oder spitze Gegenstände (z.B. Werkzeug) und alles, was wirklich wasserfest sein sollte (Ladegeräte, Rasierer) oder nicht zerknittern darf (Tickets, Reisepapiere),  nutze ich immer Plastikboxen. Die sind zwar ein bisschen sperriger, aber eben stabil.  Je nach Anwendungsfall- und Häufigkeit werden diese Gegenstände dann zusammengepackt. 

 

Auf dem Bild siehst Du die klassische "Abendbox" mit Rasierer, Ladegeräten (Plural) und Kopfhörern. Die Sachen haben zwar auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun, werden aber regelmäßig  jeden Tag benötigt und  vertragen sich prima.

Wenn die kleinen Untertaschen und-boxen erst einmal verstaut sind, sieht es in den großen Taschen dann zum Beispiel so aus wie auf den folgenden Fotos...