Eine Pause kannst Du schlecht im Voraus planen. Denn Du solltest eine Pause immer dann machen, wenn Du sie brauchst, weil Du erschöpft bist. Es kann natürlich auch mal eine Zwangspause wegen einer Reparatur oder wegen der der Wartezeit auf eine Fähre oder Schleuse sein, die Deine Fahrt unterbricht. Manchmal muss auch einfach der morgentliche Einkauf, den man für seine große Pause gemacht hat gegessen werden, weil er sonst schlecht wird, z.B. Milchprodukte aus dem Kühlregal.
Einen schnöden Halt wirst Du viel, viel öfter machen. Weil Du Dich orientieren willst, weil Du auf Deine Mitfahrer wartest oder einfach ein Foto machst. Wegen solcher Stopps oder wegen kleinerer Pausen wirst Du Dir nicht viele Gedanken machen, sondern einfach absteigen. Aber für die Große Pause wirst Du schon ein paar Ansprüche haben, damit sie wirklich ein besonderes Ereignis werden kann.
Entweder Du entdeckst spontan einen tollen Pausenplatz, den Du nicht einfach so vorbeifliegen lassen kannst, oder Du brauchst einfach eine Pause, weil Du erschöpft bist oder Hunger hast. Dann nimmst Du im Zweifel alles, was kommt und halbwegs geeignet ist. Gar nicht so selten kommt nämlich lange nichts. Was ein guter Ort für eine längere Pause ist, liegt natürlich wie immer im Auge des Betrachters.
Aber ich glaube, ein paar Eigenschaften eines guten Pausenortes, die wohl den meisten Radwanderern wichtig sind, kann ich benennen:
Du wirst Dich einfach entscheiden, wenn es soweit ist.
Die optimale Ausstattung des Platzes hängt stark vom Typus des Radwanderers ab. Wenn Du zeltest und ohnehin Decken dabei hast, wirst Du nicht unbedingt eine Bank oder einen Tisch brauchen. Dafür aber nach nicht allzu hohem Gras und nicht allzu spitzen Steinchen ausschau halten. Das ist manchmal auch nicht so einfach. Trotzdem kannst Du auch die an vielen Radwegen aufgestellten Bank-Tisch-Kombinationen bevorzugen. Die haben nicht nur den Vorteil , dass Du richtig am Tisch sitzen und Essen kannst, sondern dass sich nach dem Essen zwei Personen längs auf die Bank zum relaxen legen können, ein echtes Plus für Zweiergespanne. Wenn Du richtig Glück hast, ist der Rastplatz sogar überdacht. Das hilft bei Regen und bei starker Sonne wirklich weiter.
Aber aufpassen, die Bänke sind oft vom Wetter arg mitgenommen und aufgesplittert. Wer also seine Funktionskleidung nicht riskieren möchte, sollte sich hier sicherheitshalber etwas unterlegen. Eine normale Bank ohne Tisch tut es natürlich auch. Die Häufigkeit von Bänken ist allerdings von Landstrich zu Landstrich unterschiedlich. Manchmal kommen alle 500m Bänke, manchmal über 10 Km keine einzige. Dann ist man froh, so ein gutes Stück erobert zu haben, egal wo.
Die Räder sollten während deiner Pause sicher stehen können, entweder irgendwo angelehnt oder auf festem Boden. Wenn aus heiterem Himmel eines der Räder umstürzt, weil z.B. der Boden weich wird, dann ist mit der Entspannung erst mal vorbei.
Es gibt einige Vertreter der Zunft, die sich Mittags immer in der lokalen Gastronomie ein warmes essen gönnen. Diese haben bei Ihrer Pausenwahl natürlich nicht viele Optionen und müssen manchmal auch Umwege in Kauf nehmen. Mir persönlich reicht es, mal in einem schönen Biergarten ein Kaltgetränk zu nehmen, wenn er denn am Weg liegt.
Du wirst über den Tag verteilt sicher mehrere Pausen machen, wovon vielleicht eine länger ist. Diese große Pause wird wahrscheinlich irgendwo im Zeitfenster von 11 Uhr bis 15 Uhr liegen. Vorher nicht, denn da ist das Frühstück ja noch frisch, und später nicht, weil Du ja dann schon bald ankommen und lieber mehr Zeit am Zielort verbringen willst.
Der Zeitraum rund um den Sonnenhöchststand bietet sich aber nicht nur wegen der Tageseinteilung für die große Pause an. Bei Hitze und praller Sonne kann ein Nickerchen im Schatten auch dem Selbstschutz dienen und auch gern mal zwei Stunden dauern. Ansonsten reicht meist ein Stündchen für die große Pause. Die Länge Deiner Pause wird wahrscheinlich auch davon abhängen, wie spät es schon ist, und ob Du zu einem bestimmten Zeitpunkt irgendwo sein musst (Fähre, Hotel)