Schummeln

Überbrückungsfahrten mit Bahn, Bus und Schiff


Du wirst auf Deiner Fahrt vielleicht bei bestimmten Gelegenheiten damit liebäugeln, mal eine Etappe mit der Bahn, dem Bus oder dem Schiff zurückzulegen. Dafür gibt s viele Gründe, z.B. eine lange Bergetappe oder einen Schlechtwettertag. Aber auch um verlorene Zeit wieder aufzuholen oder unattraktive Abschnitte zu überbrücken bietet sich eine Überbrückungsfahrt mit anderen Verkehrsmitteln an. Vor großen Gewässern hast Du manchmal auch keine Wahl, dann muss es die Fähre oder der Bahntunnel sein.

 

Oft genug teilt man seine Strecke ohnehin mit einer Bahnstrecke. Ich selber habe das einmal im strömenden Regen am Gotthardpass gemacht, einmal bei Gewitter im Sauerland und dann noch einmal im Schwarzwald bei St. Georgen. Ich habe aber auch einmal ein Radwandererpärchen getroffen, das sein Reise gleich als eine Art "Regio-Hopping" aufgebaut hatte, um nach zwei bis drei Tagen in einem Landstrich auf dem Rad mal wieder etwas anderes zu sehen. Also eine Alternative, die man zumindest als Plan B in Betracht ziehen kann sollte.    

 

Bahn

Praktisch bieten sich für solche spontanen Aktionen mit der Bahn nur Regionalzüge an, denn für alle anderen Züge musst Du im Voraus einen Stellplatz in einem Fahrradabteil buchen (lies hierzu meine Ausführungen unter Anreise). Außerdem sind Regionalzüge (und S-Bahnen) oft barrierefrei und somit viel einfacher nutzbar. Also auf zum Bahnhof!

 

Als erstes wird ein Ticket gekauft. Da gefühlt 99% der deutschen Bahnhöfe inzwischen Schalterlos sind, musst Du dich meist am Automaten, so er denn geht, selbst bedienen. Das ist ohne Beratung nicht so einfach, denn jedes Bundesland bietet neben den gängigen Tarifen der Bahn noch diverse regionale Tarife an, die sich nach Personenzahl, Fahrradmitnahme und nutzbaren Wochentagen oder Strecken unterscheiden können. In der Regel brauchst Du in Regionalzügen aber eine Fahrradkarte.

Auf den Bahnsteig und dann in den Zug zu kommen zu kommen bedeutet leider oft Stress. Der lässt sich aber begrenzen, wenn man weiß was zu tun ist. Ich habe Dir deshalb mal eine Anleitung für den Zugeinstieg zusammengestellt.

  


Fähren und Schiffe

Eine wirklich schöne Art, Abwechslung und vielleicht sogar ein besonderes Erlebnis in Deine Radwanderung zu bringen ist die Fahrt mit einem Schiff. Das ist vom Gefühl her auch noch einmal etwas ganz anderes als eine Überbrückungsfahrt mit dem Zug. Nicht nur, weil Du ja weiterhin den Elementen ausgesetzt bist, sondern auch weil es zur Fahrt mit dem Schiff oft keine echte Alternative gibt. Ich habe beispielsweise den Bodensee zwischen Meersburg und Konstanz überquert oder bin mit der Fähre von Römö nach Sylt übergesetzt. Das waren Strecken, die nur mit wahnsinnigen Umwegen auf dem Rad zu machen gewesen wären. Aber auch Abstecher auf Inseln lassen sich so in deine Reise einbauen. So wie bei meiner Radtour von Amsterdam nach Hamburg, bei der ich vom niederländischen Eemshaven nach Borkum und am nächsten Tag weiter nach Emden gefahren bin. Das war schon ein Höhepunkt der Reise. 

 

Aber auch ohne große Seefahrt wirst Du aufs Wasser müssen, denn selbst in Deutschland sind an manchen Flüssen die Brücken zumindest für Radfahrer knapp. Dafür gibt es in gut besuchten Ecken aber im Sommer Angebote von Fahrradfähren, mit denen Du das Ufer wechseln kannst. Das können große Ströme wie die Donau sein, aber auch kleine Flüsse wie die Mulde.

 

Ansonsten kannst Du natürlich immer die Autofähren mit nutzen, sofern vorhanden. In Großstädten am Meer, z.B. in Amsterdam oder in Hamburg fahren auch Personenschiffe im Nahverkehr, die Dich natürlich mitnehmen. Auf manchen Ausflugsschiffen in Tourismusdestinationen kannst Du ebenfalls Fahrräder mitnehmen, z.B. am Bodensee, auf dem IJsselmeer oder am Iseosee. Das sind alles Schiffspassagen, die ich selbst gemacht habe, und das war immer nett.