Online und Telefon

verbunden bleiben


Ja, ich weiß, viele werden sich fragen: "Was hat denn nun das Handy mit einer Radreise zu tun? Soll es da nicht um Naturnähe gehen und um ein Leben fernab der modernen elektronischen Versuchungen?"

 

Ja und nein würde ich darauf antworten. Natürlich ist der Abstand zum Alltag ein wesentlicher Grund für das Radreisen. Aber wenn man darauf achtet, das Handy nicht wie im Alltag zu nutzen, sondern nur zweckgerichtet im Interesse der Reisegestaltung, dann halte ich es für vertretbar.

 

Ich reise ja nun auch schon eine ganze Weile mit dem Rad, lange bevor es diese Kommunikationsmittel gab. Und ich muss sagen, mit einem Smartphone hat man doch so einige Vorteile, die das Radreisen wesentlich angenehmer machen können. Es gibt im Wesentlichen sieben gute Gründe, sein Smartphone unterwegs zu nutzen:

  • Buchung von Übernachtungen (online oder telefonisch)
  • aktuelle Wetterberichte 
  • Navigation und aktuelle Streckeninformationen
  • Routenplanung 
  • Tracking der gefahrenen Route
  • Fahrpläne von Verkehrsmitteln
  • Kommunikation mit Dienstleistern  und Notrufe

Und wenn es unbedingt sein muss, kannst Du auch mal die Oma anrufen oder Fotos auf deinen Reiseblog hochladen. Was Du aber unbedingt beachten solltest:

Lass das Telefon nicht klingeln!
Unterwegs keine Anrufe von zu Hause oder noch schlimmer, von der Arbeit annehmen. Wenn es nicht anders geht, dann solltest du klare "Bürozeiten" am Tagesrand kommunizieren. Sonst steht Ihr ständig irgendwo auf der Strecke und kommt nicht voran. Das ist für die Mitreisenden eine unnötige Belastung und auch Du selbst wirst nicht richtig "runterkommen".
Einzige Ausnahme sollte ein Anruf aus deinem gebuchten Quartier sein. Die Hotelliers sprechen aber meist auf die Mailbox. Es reicht also, einmal sicherheitshalber am späten Nachmittag auf das Display zu schauen.
Worauf Du auch Wert legen solltest, ist Wlan im Quartier. Ansonsten ist das schöne Datenvolumen schnell aufgebraucht. Und in manchen Gegenden ist der Handyempfang so schlecht, dass sich damit keine Internetseiten und auch keine Onlinekarten mehr öffnen lassen (ich rede hier von Gegenden mitten in Deutschland und nicht in der inneren Mongolei!). Daher empfiehlt es sich, im WLan die benötigten Karten als Offlineversion herunterzuladen.

Buchung von Übernachtungen

Ich kann gar nicht abzählen, wie oft ich früher von Gastgebern abgewiesen wurde, weil ich nur eine Nacht bleiben wollte. Aus Sicht der Hotelliers durchaus verständlich, denn nach einer Nacht müssen schon wieder die Bettwäsche  und die Handtücher gewechselt werden. Und wenn das Haus ansonsten leer ist, dann will man lieber gar keinen Gast haben. Denn dann braucht man kein Frühstückspersonal zu bezahlen und keine Reinigungskraft. Der Radreisende stand deshalb früher oft genug in der Fremde im wahrsten Sinne des Wortes auf der Straße.

 

Seit es die Buchungsmaschinen im Internet gibt, hat sich die Situation wesentlich verbessert. Denn die Buchungsmachinen achten darauf, dass das Versprechen, dass sie gegenüber dem buchenden Gast eingehen, auch eingehalten wird. Ansonsten hätten sie nämlich einen Haufen negativer Bewertungen. Und da die Gastgeber wiederum inzwischen darauf angewiesen sind, über die diversen Portale gefunden zu werden, können sie es sich nicht erlauben, negativ aufzufallen oder gar keine Zimmer zu melden.

 

Ohne Online-Buchung muss man entweder so rechtzeitig am Zielort sein, dass die Touristeninfo noch auf hat oder zumindest irgendwoher ein Telefonverzeichnis organisieren. Dann heißt es meist, die Unterkünfte durchzutelefonieren.