Deutschlands westliche Nachbarn
Reisesteckbrief

3 Wochen im Spätsommer 2018
überwiegend warmes Wetter * ein Regentag * keine Gewitter

1000 km * 21 Fahrtage * keine Pausentage
überwiegend eigene, gut ausgebaute und ausgeschilderte Radwege * wenn Straßen, dann Nebenstraßen * an den wenigen Hauptstraßen ganz überwiegend separate Radwege.

Niederlande bis Maastricht flach * danach wellige Mittelgebirgslandschaften mit längeren, aber mäßigen Steigungen * in den Luxemburger Ardennen teilweise starke Steigungen * am Saarradweg flach bis an die Vogesen * in den Nordvogesen auch längere, starke Steigungen * in der Rheinebene wieder flach
Highlights

Dünenlandschaft bei Zandvoort *kanaldurchzogene Wasserlandschaft "Groene Hart" (Grünes Herz) von Holland * einsame Hochmoorregionen des Hohen Venn * Berglandschaft der Luxemburger Ardennen * Waldgebiete der Nordvogesen * Allee am Canal du Rhone au Rhine

Amsterdam * Leiden * Gouda * Maastricht * Aachener Dom * Monschau * Luxemburg *Wasserfall Saarburg * Industrielandschaft um Völklingen * La Petite Pierre * Straßburg * Basel
Die Reiseroute
Die Idee
Im August 2018 hatten wir uns etwas ganz besonderes vorgenommen: wir wollten "von A- Z" fahren, von Amsterdam bis Zürich. Das klang doch interessant, von der Nordsee in die Alpen zu fahren, quer durch alle westlichen Nachbarn Deutschlands. Amsterdam ist von Berlin aus mit Rad und Bahn ohne Umstieg erreichbar, und auch von Zürich wäre mit dem Nachtzug eine umstiegslose Rückreise möglich gewesen. Weil unterwegs ein bisschen Zeit auf der Strecke blieb, haben wir es dann letztlich nur nach Basel geschafft. "Von A nach B" klingt als Titel zwar nicht ganz so beeindruckend, aber wenn man sich klarmacht, dass zwischen B und Z nur knapp 100 Kilometer liegen, dann ist es verkraftbar...
Kurzbeschreibung und Gesamteindruck
Und tatsächlich, die Reise war eine der vielfältigsten und abwechslungsreichsten Reisen, die ich bisher gemacht habe! Immerhin durchquerten wir nicht nur fünf Nachbarländer, sondern auch viele verschiedene Landschaften und Kulturkreise. Wir konnten überwiegend große Ballungsräume außen vor lassen und kamen statt dessen durch zahlreiche malerische Städtchen in den verschiedensten Bautraditionen. Ganz nebenbei mussten wir auf der Reise viel Englisch sprechen, da es einfacher war, als mit Niederländisch, Französisch und Schwitzerdütsch zurecht zu kommen. Und es war dann doch auch insgesamt bergiger als erwartet. Am Ende waren wir daher froh, es gerade noch so über die Schweizer Grenze nach Basel geschafft zu haben.
Von Amsterdam aus fuhren wir zunächst einmal an die Nordsee mit ihren Stränden und ausgedehnten Dünen. Danach ging es unterhalb des Meeresspiegels flach weiter durch das Schnittblumenland in Südholland und das "Groene Hart" (Grünes Herz), eine wasserdurchzogene, weiträumige Polderlandschaft inmitten der sogenannten "Randstad", einem Ring der Städte Rotterdam, Den Haag, Leiden, Haarlem, Amsterdam und Utrecht.
Nach der Maas kamen wir nach Nord-Brabant, das landschaftlich ganz anders geprägt ist. Hier durchquerten wir viele einsame Wälder und Heidelandschaften. Als Berliner bekamen wir hier Heimatgefühle, so brandenburgisch sah es aus. Nach einer längeren Kanaletappe auf Radwegen am Zuid-Willemsvaart-Kanal durch das benachbarte Belgien erreichten wir die Provinz Limburg, deren Süden ausgeprägt hügelig ist. Diese "Dutch Mountains" mit ihren kleinen Landstraßen sind allgemein beliebt bei Radtouristen, und auch uns hat es hier gut gefallen.
Wieder in Deutschland begaben wir uns bei Aachen auf den Vennbahnradweg, der uns 110 Km durch das Hochmoor und die Wälder des Hohen Venns führte. Die knapp 10m breite Bahntrasse ging nach dem 1. Weltkrieg an Belgien, obwohl sie auf langen Strecken Deutschland durchquert. So fährt man also durch Belgien, aber die Wälder links und rechts liegen in Deutschland.
In Luxemburg angekommen verlangten uns dann die Ardennen eine Menge Kondition ab, denn die Berge waren hoch und steil und der Weg bei weitem nicht mehr so komfortabel. Hier mussten wir mangels Alternative um Teil auch mit größeren Straßen vorlieb nehmen. Erneut in Deutschland gönnten wir uns dafür einige Etappen Flussradweg an der Saar, der wir bis nach Frankreich hinein folgten. Und dort ging es wieder auf kleinen Landstraßen bergauf, diesmal in die Vogesen. Von dort führte uns die Route entlang von endlosen Kanälen durch das heiße, flache und durch Maisanbau geprägte Rheintal in die Schweiz.
Wir konnten auf der Reise überwiegend eigene, gut ausgebaute und ausgeschilderte Radwege nutzen. Wenn es auf Straßen ging, dann auf Nebenstraßen. An den wenigen Hauptstraßen gab es, mit Ausnahme eines kurzen Teilstücks in den Ardennen, separate Radwege.

Anreise nach Amsterdam
mit der Bahn

nach Zandvoort
34 km

nach Leiden
33 km

nach Leerdam
67,5 km

nach Boxtel
50 km

nach Leende
48 km

nach Maasmechelen
53,5 km

nach Maastricht
16 km

nach Aachen
36,5 km

nach Monschau
49 km

nach Burg Reuland
61 km

nach Clervaux
30 km

nach Ettelbruck
50,5 km

nach Luxemburg
35 km

nach Saarburg
55,5 km

nach Saarlouis
55 km

nach Saarbrücken
32,5 km

nach La Petite Pierre
66,5 km

nach Straßburg
66 km

nach Colmar
74,5 km

nach Neuenburg
46 km

nach Basel
40 km

nach Berlin
mit der Bahn
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